Da das Buch sowohl ein Thriller als auch ein Krimi ist, habe ich es in beiden Kategorien eingestellt. Paul Cleave: Der siebte TodGenre: Krimi / Thriller
Seiten: 432
Verlag: Heyne
ISBN-10: 9783453432
ISBN-13: 978-3453432475
»Was für ein großartiges Talent!« (Courier Mail )
»Cleave liefert faszinierende Einblicke in das Innenleben eines Serienkillers.« (Sunday Telegraph )
"So intensiv, dass Sie sogar im Sommer Gänsehaut bekommen" (Petra )
Das sensationelle und überraschende Debut von Paul Cleave lässt uns auf einen der vielleicht talentiertesten Sterne im Autoren-Himmel hoffen, der in diesem Jahrtausend aufgegangen ist. Er bringt dringend benötigten frischen Wind in das Genre und setzt seine Kollegen enorm unter Druck.
Gleich mit seinem Erstling ein wahres Meisterwerk abzuliefern, macht es für Paul Cleave nahezu unmöglich, sich selbst zu übertreffen. Wird er seinem Erfolg stetig erfolglos hinterherrennen oder vermag er es, uns wider Erwarten noch weitere Male positiv zu überraschen? Sollte letzteres der Fall sein, darf ich voller Freude meiner Liste der Lieblings-Autoren einen weiteren Namen hinzufügen.
"In Australien wurde Paul Cleaves Debütroman als Sensation gefeiert und mit Klassikern wie American Psycho und Das Schweigen der Lämmer verglichen."
Schade nur, dass es nicht mehr Autoren vom Schlage eines Paul Cleave gibt!
"Neue" Thriller sind leider viel zu häufig nur mehr oder weniger billiger Abklatsch von ihren Genrekollegen. Daher ist es alles andere als einfach, die berühmte Nadel im Heuhaufen zu finden. Doch "Der siebte Tod" kommt überraschend innovativ daher und weiß somit gezielt zu punkten und aus der Masse des Einheitsbreis positiv hervorzustechen. Es ist einfach nur erfrischend anders. So etwas hatte ich noch nie zuvor gelesen. Was meinen Ruf nach einer Fortsetzung nur noch lauter werden lässt. Glücklicherweise lässt das für viele Leser sicherlich unvorhersehbare Romanende dafür ausreichend Spielraum. Das einzige, was man am Ende dieses Buches bedauert, ist dass man es bereits zu Ende gelesen hat.
"Der siebte Tod" ist ein wahrer Geniestreich! "Der siebte Tod" ist ein perfekt durchdachter Thriller und für jeden Fan dieses Genres ein absoluter Pflichtkauf! Auch dieses Buch gehört in die Reihe "Bücher, die Hollywood unbedingt verfilmen sollte."
"Der siebte Tod" hält sogar mehr, als das Buch uns verspricht. Es bietet Spannung auf allerhöchstem Niveau, lässt einem dabei oft kaum eine Sekunde zum Atmen und kommt trotzdem erstaunlicherweise ohne die detaillierte Beschreibung der Greueltaten aus. "Der siebte Tod" animiert einen durch regelmäßige überraschende Wendungen und einem hervorragend konstruierten Spannungsbogen zum Weiterlesen. Auch dank des erfrischenden, wenn auch anfangs vielleicht etwas gewöhnungsbedürftigen Schreibstils kommt beim Lesen nie Langeweile auf. Paul Cleave hat ein außergewöhnliches Talent, seine Buchcharaktere mit Leben zu füllen, entführt uns mit seiner Geschichte tief in die Abgründe der menschlichen Vorstellungskraft und schenkt uns wahrlich einen bösartigen Thriller.
Die besondere Faszination dieses Buch liegt möglicherweise darin, dass man unweigerlich in den psychopathischen Serienkiller hineinversetzt wird. Das bewundere ich so an dem Beruf des Profilers: Sie müssen bei ihrer Ermittlungsarbeit quasi zu einer Kopie des Täters werden, lernen zu denken wie er, damit sie eine reelle Chance haben, das richtige Profil zu erstellen und am Ende den Täter seiner gerechten Strafe zuzuführen. Ein notwendiger Begleitumstand ihres Berufes, um den ich sie alles andere als beneide und der mich persönlich wahrscheinlich wahnsinnig machen würde.
Die ungewöhnliche Erzählweise, die Geschichte aus der Sicht des Mörders zu erfahren bietet uns Lesern einen wunderbar frischen Einblick in die pervertierten Gedankengänge solcher Bestien und dem Autoren die Chance, sich nachhaltig positiv von seinen Genrekollegen abzusetzen. Daher sollte man die berechtigte Hoffnung haben, dass auch andere Autoren früher oder später auf den Geschmack kommen und diesen Erzählstil selbst einmal versuchen. Denn es ist wahrlich eine brillante, wenn auch recht simple Methode, durch den Effekt, die Geschichte aus der Sicht des Serienmörders zu erzählen, einer ohnehin schon äußerst spannenden Geschichte einen zusätzlichen "Psychopathen-Bonus" zu verleihen.
Ein Lesetipp nicht nur für diejenigen unter ihnen, die schon immer einmal wissen wollten, was im Kopf eines Serienmörders vor sich geht.
Das Grauen hat einen neuen Namen: "Joe".
Klappentext:
"Mein Name ist Joe. Ich bin ein netter Kerl. Aber manchmal bringe ich Frauen um."
Joe hat sein Leben scheinbar fest im Griff - tagsüber jobbt er als Putzmann bei der Polizei, abends geht er anderen Tätigkeiten nach. Er denkt daran, seine Fische zweimal täglich zu füttern und seine Mutter mindestens einmal pro Woche zu besuchen, obwohl er ihren Kaffee ab und zu mit Rattengift verfeinert. Er stört sich kaum an den Nachrichten über den Schlächter von Christchurch, der - so wird behauptet - sieben Frauen umgebracht hat. Joe weiß, dass der Schlächter nur sechs getötet hat. Er weiß es ganz einfach. Und Joe wird diesen Nachahmer finden; er wird ihn für die eine Tat bestrafen und ihm die anderen sechs Morde anhängen. Ein perfekter Plan, denn er weiß bereits, dass er die Polizei überlisten kann. Das Einzige, was noch getan werden muss, ist, sich um all die Frauen zu kümmern, die nicht aufhören, ihm im Weg zu stehen.Der Protagonist mutet in seiner speziellen Art und Weise schon fast wie eine Art Forrest Gump an, natürlich in der Variante des Serienmörders.
Die verquere Sicht- und Denkweise, das merkwürdig anmutende Weltbild des Joe, in die uns Paul Cleave mit seinem Buch entführt, ist einzigartig wie beeindruckend zugleich und zieht einen unweigerlich in seinen Bann. Er scheint ohne jeden Skrupel zu sein, ein eiskalter Killer, der das Morden quasi als netten Zeitvertreib nebenbei sieht und sein perfides wie raffiniertes Spiel treibt. Eine Frau hat für Joe einen geringeren Stellenwert als seine Goldfische und er denkt sich für jedes seiner Opfer extra eine neue Tötungsmethode aus. Zweifellos ist Joe eine gestörte Persönlichkeit, findet sich in seiner Arroganz allen anderen Menschen überlegen und freut sich, dass er sie so gekonnt hinter das Licht führen kann. Die Polizei, Joe`s Arbeitgeber, stellt sich seinem Empfinden nach bei den Ermittlungen gegen ihn einfach nur ungeschickt an und zeigt somit ihre Inkompetenz. So begibt Joe sich dann nach dem siebten Mord, um den es im Buchtitel geht, auch selbst auf die Suche nach dem nervigen Trittbrettfahrer.
Seine Gedanken lassen uns nicht selten schmunzeln und verleiten uns auch zu manchem Lacher, den wir uns eigentlich ob seiner Psyche und Taten lieber verkniffen hätten. Die eher einfach gehaltene Sprache passt zudem vorzüglich zu der Figur des Joe.
Zitat aus dem Buch: "Mein Name ist Joe. Zeitungen interessieren mich nicht. Warum Nachrichten lesen, wenn ich derjenige bin, der sie macht? Ich bin ein netter, ruhiger Kerl; manchmal bringe ich Frauen um - aus Spass am Hobby. Das unterscheidet mich von Triebtätern. Meine Menschlichkeit!"
Wir begleiten diesen Serienmörder also auf seinem skurilen Weg zur Gerechtigkeit, dass in ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel ausartet. Doch wer ist dabei denn überhaupt die Katze und wer die Maus?
Wir schwanken beim Lesen immer wieder zwischen Sympathie und Antipathie, zwischen Ekel und Faszination hin und her. Hoffen wir nun darauf, dass Joe geschnappt wird oder wünschen wir uns, dass er ein freier Mensch bleibt und weiter seinem mörderischen Hobby nachgehen kann?
Dieses Buch macht einen zugegebenermaßen sehr nachdenklich. Unser Menschenbild ist eigentlich klar vordefiniert: Menschen, die etwas derart Böses tun, müssen somit auch böse Menschen sein. Erschreckend festzustellen, wenn dem nicht so ist und wir die menschlichen Züge an dem Täter erkennen und auch zu schätzen beginnen. Dieses Buch lässt uns somit bewusst nicht im üblichen Rahmen von Gut und Böse denken.
Es verging dann auch relativ wenig Zeit, bis ich mir selbst die Frage stellen musste: Darf man über einen Serienkiller lachen?
Nebenbei kommt einem auch die beängstigende Frage in den Sinn, ob solche Menschen möglicherweise auch in unserer unmittelbaren Umgebung leben?
Zum Schluss möchte ich noch anmerken: Der Gedanke, dass ein Serienmörder direkten Zugang zur Polizei haben könnte, ist an sich natürlich schon erschreckend genug, aber alles andere als abwegig. Wer weiß, wie hoch die Zahl der Morde ist, die z.B. auf das Konto von Pathologen gehen, die sich ja bekanntermaßen perfekt mit Autopsien und der Beweisfindung in und am menschlichen Körper auskennen?
Und wer weiß: Vielleicht wird seit der Veröffentlichung dieses Buches auf einigen Polizeirevieren das Putzpersonal noch kritischer durchleuchtet als zuvor?
P.S.: Rechtschreibung und Grammatik wie immer ohne Gewähr!