Helluo Librorum präsentiert aus der Reihe "Bücher, die man gelesen haben muss":
Andreas & Kerstin Fels - Fettnäpfchenführer Japan: Die Axt im ChrysanthemenwaldGenre: Biographie / Schicksal / Erfahrung
Seiten: 279
Verlag: Conbook Medien
ISBN-10: 394317624X
ISBN-13: 978-3943176247
Link zur Leseprobe:http://www.amazon.de/Fettn%C3%A4pfchenf%C3%BChrer-Japan-Die-Axt-Chrysanthemenwald/dp/394317624X/ref=sr_1_19?s=books&ie=UTF8&qid=1380269148&sr=1-19#reader_394317624XSich ohne entsprechende Vorkenntnisse als Ausländer während seiner ersten Reise nach Japan nicht zu blamieren, ist eigentlich nahezu unmöglich. Denn dafür sind die Kulturen einfach viel zu unterschiedlich und es lauern viel zu viele Fettnäpfchen auf einen, um nicht wenigstens in ein paar davon zu treten. Diese Erfahrung muss auch der fiktive Hauptcharakter in diesem Buch, Herr Hoffmann, machen. Dieser wird als vermeintlich „typischer Deutscher“ in Japan dargestellt. Von Beruf her ist Herr Hoffmann Chemiker und gerade für seinen Konzern auf Geschäftsreise in Japan. Dabei tritt er geschäftlich wie privat immer wieder in alle nur erdenklichen Fettnäpfchen, die dem Leser in 50 verschiedenen kurzen Kapiteln aufgezeigt werden. Zuerst erfährt man in diesen auf höchst amüsante Art und Weise, in welches Fettnäpfchen und unter welchen Umständen Herr Hoffmann diesmal getreten ist, dann was man in solch einer Situation hätte besser machen können und zu guter letzt gibt es auch noch entsprechendes Hintergrundwissen, wo man dann beispielsweise erfährt, was es mit dieser Sitte auf sich hat oder nützliche Informationen, die man für seine (nächste) Reise nach Japan gut gebrauchen kann.
Herr Hoffmann hat vor Beginn der Reise eigentlich kaum Ahnung von seinem Reiseziel. Daher stellt ihm seine Firma auch eine Dolmetscherin zur Seite, die zudem als (Landes)-Beraterin fungieren soll, der es jedoch nicht so recht gelingen will, Herrn Hoffmann vor den vielen Fettnäpfchen zu bewahren, die es doch eigentlich zu umschiffen gilt. Der größte Fehler, den er dabei macht, ist der, dass er sich in Japan 1:1 wie in Deutschland verhält. Was aufgrund der völlig unterschiedlichen Kulturen zwangsläufig zu Problemen führen muss. Die Japaner, die Zeugen von Herrn Hoffmanns diverser Tritte ins Fettnäpfchen werden, reagieren entsprechend der jeweiligen Situation und ihres Charakters völlig unterschiedlich: Während die einen bloß mit dem Kopf schütteln, reagiert der andere wutentbrannt.
Die sich ergebenden Situationen sind allesamt stark alltagsbezogen und könnten jedem Japan-Reisenden, ob privater oder geschäftlicher Natur, genau so passieren.
Es handelt sich bei diesem Buch nicht bloß um eine humoristische Erzählung, sondern man kann es auch sehr gut als Ratgeber, bzw. Reiseführer der etwas anderen Art verstehen. Wer dieses Buch aufmerksam liest, der braucht sich keine größeren Sorgen mehr machen, wenn es ihn tatsächlich einmal in das Land der aufgehenden Sonne verschlagen sollte. Doch auch wer mit den Gepflogenheiten der Japaner bereits vertraut sein sollte, kann dieses Buch vielleicht zumindest als kleine Auffrischungskur für sich verstehen.
„Fettnäpfchenführer Japan: Die Axt im Chrysanthemenwald“ vermag es in der Tat, seine Leser vor nahezu jeder nur erdenklichen Peinlichkeit zu bewahren. Vorausgesetzt natürlich, man hat zuvor dieses Buch aufmerksam gelesen und sich alles Wichtige eingeprägt. Es kann daher sicherlich nicht schaden, wenn man das Buch auch auf seine Reise mitnimmt. Man könnte es ja auch sehr gut auf dem Flug nach Japan lesen, genügend Zeit hierfür hat man dann ja.
Dem Autorenpaar gelingt es auf ungewohnt unterhaltsame Art und Weise, einen „Benimmführer“ zu verfassen und ihren Lesern eine völlig andere Kultur als die unsere nahe zu bringen. Alleine schon die Idee, eine Art „Benimmführer“ in eine humoristische Erzählung zu verpacken, finde ich genial wie faszinierend zugleich.
Andreas Fels hat Japanologie studiert. Gemeinsam mit seiner Frau Kerstin hat er Japan nicht nur bereits einige Male bereist, sondern sie haben auch das Internetmagazin japanlink.de gegründet, in dem sie beide regelmäßig schreiben. Die Autoren geraten bei der Skizzierung der japanischen Eigenheiten zum Glück nie ernsthaft in Gefahr, die Kultur sowie die japanische Bevölkerung ins Lächerliche zu ziehen.
Wie sagt man doch völlig zu recht: „Andere Länder, andere Sitten!“. Eigentlich ist es ja kaum zu glauben, was man in einem fremden Land so alles falsch machen kann. Oft sind es dann auch die kleinen Details, auf die es ankommt. Wer hätte z.B. ernsthaft gedacht, dass man auf der Toilette das falsche Schuhwerk tragen kann?
Gibt man Trinkgeld und wenn ja, wie viel?
Wie übergibt und empfängt man Visitenkarten?
Wie wählt man Geschenke richtig aus?
Wo legt man die Essstäbchen ab?
Wie verhält man sich in einer Karaoke-Bar?
Diese und noch viel mehr Fragen werden in dem Buch „Fettnäpfchenführer Japan: Die Axt im Chrysanthemenwald“ erörtert.
Jetzt mal ehrlich: Wer von uns, der zuvor noch nie in Japan gewesen wäre, hätte sich ohne Hilfe dieses Buches nicht wenigstens ein paar Mal falsch verhalten?
„Fettnäpfchenführer Japan: Die Axt im Chrysanthemenwald“ gerät aus verschiedenen Gründen zu einem außergewöhnlichen und kurzweiligen Lesevergnügen. Das Buch hat seinen eigenen, unverkennbaren Charme und liest sich quasi wie von selbst. Man kann sich wunderbar in die Geschehnisse hineinversetzen und fühlt sich beinahe so, als würde es einem gerade tatsächlich selbst passieren.
Hinweis
Rechtschreibung und Grammatik wie immer ohne Gewähr.