Hier noch ein weiterer Beitrag von WTM-Mitarbeiter*innen:Die durch den Virus erzwungene freie Zeit hat etwas Unwirkliches und Bedrohliches. Ich bin zuhause, habe aber kein Urlaub. Nach dem bisschen Frühjahrsputz habe ich nun
den ganzen Tag Zeit, verfolge in den Medien die sich bisher immer verschlimmernden Informationen
zu dem Virus. Keiner kann uns genau sagen, was noch kommt und wie es weitergeht.
Jeden Tag erkenne ich mehr, dass ich zu einer Risikogruppe gehöre, die sich besonders schützen muss,
aus Altersgründen und als Raucher. Erschreckend, ich habe bisher noch nie über mein Alter groß nachgedacht.
Jetzt werde ich jeden Tag damit konfrontiert und denke darüber nach, was ich noch alles in meinem Leben erledigen
muss. Es ist schon verrückt was mir alles einfällt (das meiste ist unwichtig, da die wichtigen Sachen schon erledigt sind).
Furchtbar! Ab sofort bin ich alt.
Das bedeutet für mich, dass ich nur zum Einkaufen das Haus verlasse, 1-2 Mal die Woche. Ich komme mit dieser Situation
ganz gut klar. Allerdings denke ich auch an Mitarbeiter*innen, Teilnehmer*innen des WTMs und die vielen Menschen da draußen,
die nicht gut mit der Isolierung klarkommen. Für viele ist der tägliche soziale Kontakt sehr wichtig, das macht mir Sorge und ich
denke jeden Tag daran. Nicht nur die direkte Kommunikation fällt weg, es schleicht sich bei vielen eine existenzielle Angst ein.
Dazu kommen die vielen Familien, die schon im normalen Umgang nicht klarkommen. Sei es durch Gewalt, Alkoholprobleme,
sexuelle Übergriffe usw.
Es gibt von außen kaum Hilfe in dieser Zeit! Ich denke an meine Mutter, die kürzlich mit 80 Jahren ganz friedlich einschlafen
durfte. Vielleicht ist ihr dadurch viel erspart geblieben, denn sie hatte Vorerkrankungen.
WTM in den sozialen Medien:Instagram
https://www.instagram.com/wtm_ev/?hl=deFacebook
https://www.facebook.com/WTMeV/Twitter
https://twitter.com/WerkstattV