Staffel 2:Bild – Darsteller 2. StaffelDarwyn genießt seine Freizeit mit Gayle und ihrem Sohn und plant für die Zukunft, nicht mehr Undercover zu arbeiten, sondern die nächsten Undercover Agents aus erster Hand auszubilden.
Doch wie das Schicksal so will, hat es vorerst einen anderen Plan für Darwyn vorgesehen. Das FBI ist einer neuen Terrorzelle auf der Spur, die es sich zum Ziel verschrieben hat, die fehlgeschlagenen Angriffe der Terrorzelle aus Staffel 1 zu rächen.
Leider ist einer der „Heiligen Krieger“ ein alter Bekannter von unserem Helden Darwyn, den er damals im Gefängnis kennen gelernt hat. Daher bittet Special Agent Patrice Serxner ihn, noch dieses eine Mal Undercover zu arbeiten. Ihm sei es nämlich am ehesten möglich, den Kontakt mit
Benito „Benny“ Velasquez, gespielt von
Kevin Alejandro, aufzunehmen und sich das Vertrauen der Terrorzelle zu erschleichen. Gerade auch im Hinblick auf seine Teilnahme an den vorherigen Anschlägen.
Um Mitglied dieser Zelle zu werden, muss Darwyn im Auftrag von deren Anführer
Khalid, gespielt von
Aasif Mandvi, die alten Geldkanäle wieder anzapfen und eine bestimmte Summe Geld besorgen, die man zur Umsetzung ihres Plans nur zu gut gebrauchen kann. Nachdem Darwyn dies gelungen ist, wird er tatsächlich in die Terrorzelle aufgenommen.
Der misstrauische Anführer kommt Darwyn auf die Schliche und enttarnt ihn als FBI-Agent. Da er jedoch zuvor noch niemand anderen davon in Kenntnis gesetzt hat und das FBI die Nachricht über den Vorfall fälscht, kann Darwyn nach ihrer tödlichen Auseinandersetzung sogar die Leitung der Terrorzelle übernehmen, auch wenn es einem Mitglied der Zelle so gar nicht gefallen will.
Salim, gespielt von Omid Abtahi (leider kein Eintrag bei Wikipedia vorhanden), hat sich nämlich selbst in der Chefrolle gesehen und eben nicht Darwyn, der als letzter von ihnen zu der Zelle dazu gestoßen ist. Darwyn hat es fortan sehr schwer mit Salim. Dieser scheint nicht nur ein Problem mit Autorität zu haben, sondern ist auch bereit, das Ziel der Terrorzelle zu gefährden, um einen ihm verhassten Fernsehprediger, der unter anderem dafür kämpft Sunniten und Schiiten wieder zu vereinen, zu töten.
Auch in der Liebe hat Salim so seine Probleme. Die hübsche und sympathische junge muslimische Frau, die er auf den ausdrücklichen Wunsch seines Vaters hin kennen lernt, widert ihn an, da sie sich seiner Meinung nach in vielerlei Hinsicht viel zu westlich benimmt.
Im Fitnessstudio lernt Salim dann einen jungen Mann namens
Jason, gespielt von
Michael Rady, kennen, der ihn in der Sauna verführt und mit dem er sich in der Folge immer wieder trifft. Jedoch hasst er sich selbst dafür, dass er sich von einem Mann sexuell angezogen fühlt, was nicht nur sein Gefühlsleben noch weiter durcheinander bringt, sondern auch seinen Hass auf das Leben und die Welt zu steigern vermag.
Patrice Serxner wird inzwischen im Sudan in eine hinterhältige Falle gelockt und vor der Kamera enthauptet. Darwyn erleidet beinahe einen seelischen Zusammenbruch, als er das Video ihrer Hinrichtung im Internet sieht.
Als er es den Umständen entsprechend zumindest einigermaßen überwunden hat, macht er die Bekanntschaft von
Agent Warren Russell, gespielt von
Jay R. Ferguson, der ab sofort sein neuer Verbindungsoffizier ist. Dieser ist jedoch ein Grünschnabel, wie er im Buche steht und wurde nur Dank Vitamin B mit dieser verantwortungsvollen Aufgabe betreut. Denn sein Onkel ist niemand geringerer als der Vize-Direktor des FBI.
Farik, der bei dem Anschlag im Finale der ersten Staffel angeschossen wurde, hat seine Verletzung überlebt und wird von den Amerikanern verhört und phasenweise auch gefoltert. Scheint er lange Zeit allem trotzen zu können, was ihm widerfährt, ist er eines Tages jedoch überraschend gebrochen und bereit dazu, den Amerikanern die Informationen zu liefern, die sie von ihm verlangen.
Doch gerade in diesem Moment stürmt ein Befreiungskommando sein Gefängnis und befreit Farik in einer blutigen Auseinandersetzung. Man bringt ihn nach Saudi Arabien, wo er sich von seiner Folter erholen kann und sogleich auch in die neuen Anschlagspläne involviert wird.
Die Hintermänner der Operation und vor allem Farik, der Darwyn ja persönlich kennt, sind sich unsicher, ob sie ihm wirklich vertrauen können und stellen ihn daher bewusst auf die Probe, in dem sie ihm einen Auftrag erteilen, dessen Erfüllung Darwyns Meinung nach den Schluss nahe legen würde, dass er für das FBI arbeitet.
Obwohl Darwyn sich sehr gut macht und es im Prinzip keinen Grund dafür gibt, löst man ihn später doch und dies ohne Vorwarnung ab und die Terrorzelle wird fortan von
Karrar, gespielt von
Saïd Taghmaoui, geleitet. Das macht es für Darwyn verständlicherweise ungleich schwerer, das FBI auch weiterhin mit detaillierten Informationen zu versorgen. Ebenso wie in der ersten Staffel Farik verrät auch Karrar bis zum Schluss jedem im Team nur das, was er für die Erledigung seiner eigenen Aufgabe unbedingt wissen muss.
Der Anschlag soll ausgerechnet am 4. Juli, dem amerikanischen Unabhängigkeitstag stattfinden. Dem FBI gelingt es zwar, den Anschlag zu verhindern, jedoch kann Salim entkommen und trägt immer noch einen höchst gefährlichen Gegenstand bei sich, mit dessen Hilfe er möglichst viele Menschen umbringen will.
Wilhelmina „Mina“ van der Hulst, gespielt von
Thekla Reuten, die das einzige weibliche Mitglied der Terrorzelle ist und von Karrar mit einer anderen Aufgabe betreut wurde, bringt währenddessen erst Gayle (auf ausdrücklichen Wunsch von Farik) um und anschließend sprengt sie auf einem Veteranentreffen sich selbst samt allen Gästen in die Luft.
Nachdem also auch die zweite Terrorzelle zerschlagen wurde, hat Darwyn nur noch eines im Sinn: Rache! Rache für den Tod von Gayle, hinter dem er Farik vermutet. Er nutzt all seine Kontakte, um dessen Frau
Samia, gespielt von Susan Pari (leider kein Eintrag bei Wikipedia vorhanden), außer Landes fliegen zu können und stellt sich ihr als Glaubensbruder ihres Mannes vor, der in dessen Auftrag die beiden wieder zusammenführen soll.
Am Ziel ihrer Reise angekommen werden Darwyn und Samia zu Farik gebracht, der offenbar längst darüber Bescheid wusste, dass Darwyn für das FBI arbeitet.
In dem Moment, als Darwyn hingerichtet werden soll, wird sein eigener Plan erkennbar.
Der GPS-Sender in seinem Satellitentelefon hat den Standort der Terroristen verraten und daraufhin wird eine Rakete losgeschickt, die unter anderem auch Samia tötet. Darwyns Rache ist somit perfekt!
Darwyn und Farik überleben den Raketeneinschlag zwar, sind aber beide verletzt und sichtlich angeschlagen. In der nahe gelegenen Stadt kommt es mitten auf der Straße zum finalen Showdown, in dem sich die beiden bewaffnet gegenüber stehen, beinahe schon wie im Wilden Westen.
Sonstiges:Die Macher der Serie beleuchten beide Seiten der Medaille gut und zeichnen nicht das Bild, dass jeder Muslime ein potentieller Terrorist sei und alle Menschen, die seine Religion nicht teilen können oder wollen, als Unmenschen ansieht, die es im „Heiligen Krieg“ zu bekämpfen und notfalls zu töten gilt.
Ich finde die Serie vor allem deshalb so gut, weil sie wie bereits angedeutet, meiner Meinung nach ohne übertriebene Zeichnung einen Einblick in solch eine Terrorzelle gewährt, ebenso wie in die Strukturen eines Terrornetzwerks und auch in das Gefühlsleben der „Heiligen Krieger“, aber auch in alle anderen Menschen auf beiden Seiten.
Ich halte es so wie geschildert, für durchaus realistisch und finde es ebenso auch beängstigend, wenn man sich mal ernsthaft darüber Gedanken macht und vor Augen führt, dass selbst im eigenen Umfeld eventuell ein Terrorist leben könnte, der einen Anschlag plant. Ein konvertierter Muslime europäischer Herkunft, der sich ganz normal in das berufliche und private Leben innerhalb der Stadt, in der er wohnt, einfügt, könnte potentiell nun wirklich nahezu jeder sein. Und wie die zweite Staffel aufzeigt, ist es auch nicht völlig unwahrscheinlich, dass mindestens ein Mitglied solch einer Terrorzelle auch weiblicher Natur sein kann.
Somit ist die erschreckende Wahrheit also, dass die so genannten „Heiligen Krieger“ tatsächlich auch mitten unter uns leben können. Sie können sowohl unser Arbeitskollege als auch unser Nachbar sein. Wir können mit ihnen befreundet oder sogar liiert sein. Wir können mit ihnen in einem Supermarkt an der Kasse anstehen oder im Stadion neben ihnen sitzen. Vor den Mitgliedern einer Schläferzelle kann man also nie wirklich sicher sein. Aber auch darum geht es den „Heiligen Kriegern“ ja: Dass sie mit ihren Taten eine ständige Drohkulisse erzeugen, ein ständiges Gefühl des Unwohlseins. Das gelingt ihnen natürlich bisher bei weitem noch nicht in dem Maße, wie sie es sich selbst wünschen, aber in gewissem Maße sind sie auch in diesem Punkt erfolgreich gewesen.
Man kann nur hoffen, dass es den verantwortlichen Behörden immer wieder aufs Neue gelingt, diese Schläferzellen zu enttarnen und sie an der Ausführung ihrer schrecklichen Pläne und der damit einhergehenden Ermordung vieler unschuldiger Menschen zu hindern.