WTM-Büro: Headsets für die CrewIsabell, Auszubildende beim WTM, steuert weiter unten ihre
ersten Erfahrungen damit beiIsabell mit Headset.
Technik macht vieles einfacher, der Erfolg ist aber nicht immer garantiert.
Manchmal sind Gewohnheiten einfach stärker und manchmal wird der Mensch
sogar überhaupt nicht mehr gebraucht. Letzteres brauchen wir zum Glück noch
nicht zu befürchten, denn eine „Alexa“ hat sich bisher bei uns nicht vorgestellt.In der Anmeldung des WTM gibt es seit kurzem richtig gute Headsets. Für die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des WTM-Arbeitsbereichs Büro, denn dazu gehört
die Anmeldung, war es keine „Liebe“ auf den ersten Blick.
Es ist so, dass wenn man in die Anmeldung kommt: telefoniert wird fast immer.
Da kommen über den Tag schon ein paar Stündchen zusammen. Stunden, in denen
man den Telefonhörer mit einer Hand mal an das eine, mal an das andere Ohr hält.
Mit der anderen, der freien Hand, kann man sich Notizen machen. Braucht man aber
beide Hände, um vielleicht etwas aus einem Ordner herauszusuchen oder um die
Tastatur zu bedienen: bleibt die Körperhaltung auf der Strecke. Der Hörer wird aus
rein praktischen Gründen zwischen Kopf und Schulter eingeklemmt. Auf Dauer ist das
vermutlich sehr anstrengend und führt zu einem steifen, schmerzenden Nacken.
Sprechen muss man ja auch noch. Und gucken, wer gerade mit neuen, immer dringenden
Wünschen zur Tür hereinkommt.
Kennenlernen braucht ZeitWie das oft so ist mit neuen Dingen, das fühlt sich alles ungewohnt an: das drückt am Ohr,
das spannt am Kopf, das Mikrofon ist zu weit weg, das Polster fühlt sich komisch an, usw..
Wie sehe ich damit aus? Noch so eine Frage. Nun muss ja auch alles erstmal kritisch
betrachtet werden. Selbst dann, wenn man eigentlich gleich schon weiß, dass das
Telefonieren mit den neuen Headsets viel angenehmer und entspannter sein wird.
Kennenlernen braucht Zeit. Man will herausfinden, wie man damit zurechtkommt und
vor allem, wie man sich damit fühlt. Irgendwie auch mit den Kommentaren der Kolleginnen
und Kollegen.
Die Lautstärke macht ProblemeIsabell ist Auszubildende im Bereich Büro des Werkstatt-Treffs Mecklenheide e.V. (WTM).
Sie absolviert eine dreijährige Ausbildung zur „Fachpraktikerin für Bürokommunikation“
und sie telefoniert viel mit Kundinnen und Kunden des WTM.
Sie war eine der ersten, die mit den neuen Headsets im Einsatz war:
„Inzwischen komme ich mit den Headsets gut zurecht“. Sie berichtet mir, dass das nicht
von Anfang an so gewesen sei. „In den ersten Tagen hatte ich immer Kopfschmerzen“.
Ob das an dem Druck des Haltebügels gelegen hat, frage ich sie. „Nein“. Sie schüttelt
den Kopf und erklärt, dass es zuerst schwierig gewesen wäre, die Lautstärke richtig
einzustellen. Dabei tippt sie mit dem Zeigefinger ihrer rechten Hand an die Muschel
des Headsets – mit dem man übrigens nur auf einem Ohr hört. Gleichzeitig deutet sie
mit ihrem Kopf auf die Telefonanlage: „Ich höre das Klingeln des Telefons ja auch
hier drin.“ Das sei immer ziemlich laut, sagt sie – „und es klingelt oft“.
Wie auch jetzt gerade wieder. Isabell hebt die Hand, was wohl so viel bedeuten soll
wie „entschuldige“, dabei lächelt sie und sagt freundlich: „Moment bitte“. Ich kann
an ihrem Gesichtsausdruck ablesen, dass sie jetzt Wichtigeres zu tun hat, als weiter mit
mir zu sprechen. Sie bedient die neue Technik routiniert und nimmt das
Gespräch entgegen. Professionell spricht sie in das zierliche Mikrofon:
„Werkstatt-Treff Mecklenheide, guten Tag. Sie sprechen mit Isabell …
Bitte, was kann ich für sie tun?“