Gestern vor 5 Jahren hat Robert Enke bekanntermaßen den Weg des Freitod gewählt und nicht nur eine Stadt, sondern ein ganzes Land in jenen Tagen emotional berührt.
Von seinen Mitspielern bei Hannover 96 war es sicherlich Florian Fromlowitz, der am meisten unter dem Selbstmord seines "Rivalen" zu leiden hatte. Denn abgesehen von der tiefen persönlichen Trauer lastete fortan auch das schwere Erbe seines Vorgängers auf seinen Schultern. Umstände, an denen junge Menschen auch schnell einmal zerbrechen können.
5 Jahre nach diesem tragischen Vorfall gibt Florian Fromlowitz uns allen einen detaillierten Einblick in die Geschehnisse und in seine Gefühlswelt.
Ein Bericht, der nahezu alle Fans von Hannover 96 sehr bewegt und auch manche Meinung über diesen Spieler im Nachinein zu ändern imstande ist.
Mancher Satz geht einem beim Lesen besonders nah.
Aber urteilt doch am besten selbst!
Folgend der Link zu dem Artikel und ein paar ausgewählte Zitate dazu, für diejenigen unter Euch, die zu "faul" zum Lesen des langen Artikels sind.
Gerne dürft Ihr auch Eure eigenen Meinungen hier posten. Wie findet Ihr die Worte von Fromlowitz? Was habt Ihr für eine Erinnerung an jenen schicksalshaften Tag und was hat er für Euch selbst bedeutet? Erinnert Ihr Euch auch heute noch manchmal an Robert Enke zurück?
**** Bitte beachtet, dass der Artikel 4 Seiten umfasst *****
LinkAuszüge:
Alles war leer, ich fühlte mich wie in Trance. Erst als Teresas Mutter vor mir stand, wurde ich für wenige Sekunden klar. »Du wirst alle Kraft brauchen, um die nächsten Monate zu bewältigen«, sagte sie. »Doch sei sicher: Wir stehen voll hinter dir.«
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Ich sah ihn auch selten lachen, dabei waren die Momente, wenn er mal fröhlich war, wirklich schön.
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Als ich Robert zum letzten Mal sah, ..... Es war der 8. November 2009. ..... Er warf seine Tasche über die Schulter und verließ den Raum. »Tschüs, Flo« – »Tschüs, Robert!« Wir hatten am Montag und Dienstag trainingsfrei ..... Ich wollte die Tage mit meiner Frau verbringen. Robert wollte sterben. Am Dienstag. Das wusste er schon, als er die Kabine verließ.
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Da war etwa das vorletzte Spiel in Köln. ..... daher schoss ich Robert warm. ..... Nach dem Einschießen sagte er, beinahe beiläufig: »Flo, du wirst hier bald deine Spiele bekommen.« Ich verstand ihn damals nicht. Heute läuft es mir kalt den Rücken runter.
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Als ich zurückkam, erschlug es mich fast. In den Zeitungsberichten war zu lesen, dass ich die unmenschliche Last des Enke-Erbes tragen würde.
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Irgendwann schaltete ich den Fernseher aus. Ich wollte nicht mehr an Fußball denken. Und ich wollte ich mich nicht damit beschäftigen, dass ich nun ins Tor gehen musste. Doch die Tage vergingen wie im Fluge, es musste weitergehen – auch wenn wir noch lange nicht bereit waren.
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