Autor Thema: DFB-Chefausbilder diskriminiert Trainerlehrling mit Behinderung  (Gelesen 568 mal)

Helluo Librorum

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In der aktuellen Ausgabe der "Sport-Bild" habe ich einen erschütternden Artikel gelesen.

Frank Wormuth ist Chefausbilder beim DFB und leitet die dort regelmäßig stattfindenden Trainerlehrgänge.

Im Lehrgang der Saison 2012/13 nahm zum ersten Mal ein Trainer daran teil, der durch eine körperliche Behinderung eingeschränkt ist. Mohamad Yassine, der im Alter von gerade einmal 12 Jahren bei einem schrecklichen Unfall beide Arme verlor, wollte unter der Leitung von Wormuth seine A-Lizenz erlangen.

Zuvor hatte er bereits mehrfach erfolglos versucht, einen der begehrten Lehrgangsplätze zu bekommen. Im Jahre 2009 wandte er sich verzweifelt an den damaligen Präsidenten des DFB, Herrn Theo Zwanziger. Yassine fragte nach, warum er wiederholt nicht an einem der Lehrgänge teilnehmen dürfte und ob dies etwas mit seiner körperlichen Behinderung zu tun hätte.

Zwanziger verneinte dies vehement und versprach ihm, sich persönlich der Sache anzunehmen. Der Präsident empfahl den Verantwortlichen, die nächste Bewerbung von Yassine wohlwollend zu prüfen und ihm im Falle der Eignungsvoraussetzung die Teilnahme daran zu gewähren.

Dies soll Frank Wormuth gar nicht gefallen haben und so kam es zu folgendem Spruch vor versammelter Mannschaft: "Du bist nur hier, weil Zwanziger keine Eier hat und einen Behindertenplatz geschaffen hat". Wormuth hat bereits zugegeben, dass er diesen Spruch tatsächlich 1:1 gegenüber Yassine so getätigt hat.

Yassine sagte im Interview mit der Zeitschrift: "Er hat mich diskriminiert, mir meine Würde genommen".

Auch Otto Addo, ein weiterer der damaligen Lehrgangsteilnehmer und ehemaliger Profi bei Hannover 96, attestierte Frank Wormuth ein unangemessenes Verhalten.

Bei der Abschlussprüfung fiel Yassine sowohl in der Praxis als auch in der Theorie durch, ebenso in der Nachprüfung.

Wegen Beleidigung und Ehrverletzung hat Yassine den Chefausbilder des DFB nun auf Schadenersatz in Höhe von 2000 Euro verklagt.

Was ist eure Meinung dazu? Werden beim DFB Menschen mit einer Behinderung diskriminiert und lässt man sie selbst bei Eignung durch den Lehrgang fallen?

Oder hat Wormuth, ungeachtet seiner Aussage, vom Prinzip her recht und man hätte Yassine gar nicht an dem Lehrgang teilnehmen lassen dürfen?

Verdient er eine Verurteilung oder nicht?

:)

« Letzte Änderung: 14. Jan. 2014, 13:12:21 von Helluo Librorum »
"Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill


Matt Broetchen

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Antw:DFB-Chefausbilder diskriminiert Trainerlehrling mit Behinderung
« Antwort #1 am: 14. Jan. 2014, 13:31:49 »
Ich sag mal, keine Arme keine Kekse!

Klar kann ein Ausbilder solche Sprüche nicht bringen, das ist mal ein no go. Aber was will der Kollege denn? Macht auf keine Arme, bekommt einen Ausbildungsplatz, versaut es und schreit dann Diskriminierung?
Soll er mal ins Handwerk, auf den Bau oder zum Bund gehen, einen harten Ton gibt es überall. Ich kenne Menschen mit ähnlichen Behinderungen die im Handwerk erfolgreich arbeiten, sie haben sich nicht auf ihrer Behinderung ausgeruht, sie haben durch Leistung überzeugt!

Was soll ich denn sagen, ich bin seit Jahrzenten Bauchträger und daher eingeschränkt, soll ich jedes Mal ein Fass aufmachen wenn Kollegen, Vorarbeiter, etc. einen Spruch machen?
Ich habe die Vermutung, das es für bestimmte Personen und Volksgruppen zur gewohnheit geworden ist Diskriminierung oder wenn sie damit nicht weiterkommen Rassismus oder Frauenfeindlichkeit zu schreien.

Wenn ich halt nicht die geforderte Leistung bringen kann, Pech! Mich aber auf verbalen Verfehlungen einzelner Personen auszuruhen geht mal gar nicht.
Wenn mich die Donner des Todes begrüßen,
wenn meine Adern geöffnet fliessen,
dir meinem Gott ergebe ich mich,
Walvater Odin ich rufe dich!!!