(01.05.1999–30.04.2000)
1. Projektgedanke
Trotz der bis heute schon von vielen Ämtern und Institutionen geleisteten umfangreichen Aufklärungs- und Beratungsarbeiten im Bereich Umwelt- und Gewässerschutz, Abfall und Energie, erreichen diese nur zu einem geringen Teil die ausländischen Mitbürger*innen, wahrscheinlich aufgrund von sprachlichen und kulturellen Barrieren.
Der Projektgedanke war deshalb, muttersprachliche Informations- und Aufklärungsarbeiten zu Umwelt-schutzthemen unter Berücksichtigung der jeweiligen Mentalität zu bieten und damit Integrationsarbeit im Sinne der Agenda 21 zu leisten.
2. Finanzierung und Unterstützung des Projektes
Finanziert wurde das Projekt von der Stadt Hannover aus der Haushaltsstelle Arbeit und Umwelt und der Haushaltsstelle Zuschüsse an Dritte, vom Arbeitsamt, Sozialamt und Amt für Wirtschaftsförderung, Liegenschaften und Marktwesen.
Begleitet wurde das Projekt von dem Agenda-Büro des Amtes für Umweltschutz und dem Referat für interkulturelle Angelegenheiten.
Unterstützt wurde das Projekt durch den Steuerungskreis, dem das Amt für Umweltschutz (Agenda-Büro), der Abfallwirtschaftsbetrieb, die Stadtentwässerung und das Referat für interkulturelle Angelegenheiten angehörten.
3. Projektziele
a. Ziele bei den Zielgruppen
Ziele, die durch die Aufklärungsarbeit, zumindest in Ansätzen, bei den Zielgruppen erreicht werden sollten, waren:
- langfristig durch gezielte alltagsökologische Aufklärung in der entsprechenden Sprache und unter Berücksichtigung der jeweiligen Kultur, eine Verhaltensänderung im Umgang mit
- kostbaren Ressourcen und dem Abfall
— dem Umweltschutz
— der Energie
— dem Wasserverbrauch
— dem Wohnumfeld zu bewirken.
- Unterschiede in der Handhabung im Umgang mit der Umwelt im Ursprungsland und in der Bundesrepublik aufzudecken und gegebenenfalls dem sinnvoll entgegenwirken.
- eine optische sozial-ökologische Wohnumfeldverbesserung zu erreichen.
- durch Vorbildfunktion wiederum Multiplikatoren zu finden.
- Integrationsarbeit zu leisten.
- Eine Energiebilanz für die Beteiligten zu erreichen, die sich finanziell durchaus positiv auswirken kann.
- Freude daran haben, die o. g. Ziele umzusetzen.
b. Ziele bei den Mitarbeiter*innen des Projektes
Ziele, die bei den Mitarbeiter*innen durch die Arbeit im Projekt erreicht werden sollten, waren:
- sie für dieses Projekt zu sensibilisieren, so dass sie motiviert arbeiten können.
- sie im sinnvollen Umgang mit Ressourcen zu schulen.
- sie so zu schulen, dass sie in der Lage sind, Informationen zielgruppenorientiert zu übertragen.
- ihnen eine sinnvolle Abfalltrennung zu unterbreiten.
- dass sie das städtische Angebot
- zur Abfallvermeidung, ‑entsorgung, ‑beratung und ‑trennung
- zur Energieeinsparung
- zum Umweltschutz
kennen lernen und zu nutzen wissen.
- kurzfristig 14 Personen einen befristeten Arbeitsplatz zu beschaffen.
c. Ziele für die Umwelt
Ziele, die nicht nur während des Projektes, sondern auch langfristig für die Umwelt erreicht werden sollten, waren:
- verantwortungsbewusster Umgang mit kostbaren Ressourcen
- weniger Energieverbrauch
- weniger bis keine Wasserverschwendung
- Vermeidung von Abfall
- sinnvolle Abfalltrennung.
4. Durchführung
Viele Aktionen während des Projektes wurden durch Fotos und einen VHS-Videofilm dokumentiert.
Zur Dokumentation der Arbeitsabläufe wurden von beiden Arbeitsgruppen wöchentliche Protokolle geschrieben und je ein Zwischenbericht angefertigt.
Von der türkischen Arbeitsgruppe liegt ein Jahresbericht vor. Die russische Arbeitsgruppe hat einige ihrer Plakate auf CD gebrannt.
a. Auswahl der Zielgruppen
Es wurden zwei Migrant*innengruppen in Hannover ausgewählt, die den größten Anteil der ausländischen Migrant*innen darstellen:
- türkisch sprechende Personen (12% der hannoveranischen Bevölkerung*)
- russisch sprechende Personen (ca.12% der hannoveranischen Bevölkerung*)
* Statistisches Amt, Stand: 30.6.98
Als Arbeitsgebiete wurden bestimmt:
- Linden für die türkisch sprechende Gruppe
- Vinnhorst für die russisch sprechende Gruppe
Diese Auswahl ergab sich aufgrund der hohen Einwohnerzahlen der entsprechenden Sprachgruppe in diesen Wohngebieten. Zusätzlich liegt Vinnhorst im Einzugsbereich des Trägers.
b. Mitarbeiter*innenstruktur
Für das Projekt wurden beantragt:
- vier AB-Maßnahmen für russisch sprechende Langzeitarbeitslose (zwei weiblich und zwei männlich)
- vier AB-Maßnahmen für türkisch sprechende Langzeitarbeitslose (zwei weiblich und zwei männlich)
- zwei BSHG-Maßnahmen für russisch sprechende Langzeitarbeitslose
- zwei BSHG-Maßnahmen für türkisch sprechende Langzeitarbeitslose
- eine Strukturanpassungsmaßnahme für die Projektleitung
- zwei halbe Berater*innenstellen (eine russisch, eine türkisch)
c. Didaktische und methodische Vorgehensweise
Das Projekt war, wie geplant, in drei Phasen unterteilt:
- Schulung (Mai bis Juli 1999)
- Praxis (Juli 1999 bis Februar 2000)
- Auswertung (März bis Ende April 2000)
In der letzten Phase wurden die Ergebnisse von den Mitarbeiter*innen zusammengetragen und den Berater*innen übergeben.
Die Ergebnisse dieses Projektes wurden in einem Abschlussbericht zusammengefasst, der allen beteiligten Ämtern/Einrichtungen u. a. zur Verfügung gestellt wurde. Ein Ansichtsexemplar lag im Werkstatt-Treff Mecklenheide e. V.